logo

Wertschätzung
der 1. Generation der Gastarbeiter



Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte über die 1. Generation der Gastarbeiter*innen

Wir danken den Unternehmensverbänden im Lande Bremen, der Sparkasse Bremen, der GEWOBA und dem Focke-Museum für die Unterstützung.

anneliese-loose-hartke-stiftung anneliese-loose-hartke-stiftung anneliese-loose-hartke-stiftung anneliese-loose-hartke-stiftung



Die erste Generation dieser so genannten Gastarbeiter hat entscheidend dazu beigetragen, Deutschland zu dem Wohlstandsland zu machen, dass es heute ist. Ganz viele der Männer und Frauen, die unsere Wirtschaft mit aufgebaut haben, haben noch nicht die verdiente Wertschätzung erfahren. Dies wollen wir nachholen. Wir möchten den Menschen, die jetzt schon alt geworden sind und noch bei uns leben, Dankeschön sagen und ihre Leistungen würdigen. In diese Wertschätzung werden wir auch die einbeziehen, die schon verstorben oder in ihre Heimat zurückgekehrt sind.
Besonders wichtig ist uns die Einbeziehung der zweiten und dritten Generation, die sich besonders freuen, dass ihre Eltern und Großeltern die verdiente Wertschätzung erhalten.



Dr. Helmut Hafner über die 1. Generation der Gastarbeiter*innen

Zur Geschichte

Im Oktober 1961 schlossen die Türkei und die Bundesrepublik Deutschland das sogenannte Anwerbeabkommen. Dies erleichterte es türkischen Menschen, bei uns eine Arbeit zu ergreifen - begrenzt auf einige Jahre. Doch die Zuwanderung entwickelte ihre eigene Dynamik. Heute leben über drei Millionen Menschen türkischer Abstammung in Deutschland, in Bremen sind es etwa 34000.
Arbeitskräfte waren knapp in der jungen Bundesrepublik, die ein Wirtschaftswunder erlebte und Arbeitskräfte brauchte. Das erste Anwerbeabkommen wurde 1955 mit Italien abgeschlossen. Das für die deutsche Gesellschaft prägendste folgte sechs Jahre später, am 30. Oktober 1961. Hunderttausende junger Türken machten sich daraufhin auf den Weg, um in deutschen Bergwerken, Baugruben und Montagehallen ihr Glück zu machen.
Tausende von ihnen kamen nach Bremen. Vor allem die Werften, die Stahlwerke und die Autoindustrie hatten großen Bedarf. Die Türken übernahmen vor allem Jobs als un- oder angelernte Arbeiter. Dabei befanden sich gerade unter der ersten Einwanderer-Generation viele gut ausgebildete Menschen, die allerdings oftmals Tätigkeiten weit unter ihrer Qualifikation erledigen mussten. Erst später kamen immer mehr ungelernte Arbeitskräfte aus dem Osten Anatoliens. Sie übernahmen arbeiten, die besonders schwierig und unbeliebt waren.
Im deutsch-türkischen Anwerbeabkommen war eine maximale Aufenthaltsdauer von zwei Jahren festgeschrieben. Auch Familiennachzug schloss das Vertragswerk aus. Doch schon 1964 wurde die Befristung des Aufenthalts auf Druck der Wirtschaft aufgehoben. Unter dem Eindruck der Rezession und der Ölkrise erließ die Bundesregierung 1973 schließlich einen Anwerbestopp für ausländische Arbeitskräfte. Damals lebten bereits rund 900.000 Türken in Deutschland.
Dass heute über drei Millionen türkischstämmige Menschen hier leben, liegt vor allem daran, dass in den siebziger Jahren der Nachzug von Frauen und Kindern erlaubt wurde. Heute gibt es in Deutschland mehr als 100.000 türkische Unternehmen. Sie erwirtschaften einen Gesamtumsatz von rund 50 Milliarden Euro und beschäftigen mehr als 500.000 Menschen.


Cornelius Neumann-Redlin, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände im Lande Bremen, über die 1. Generation der Gastarbeiter*innen und seinen persönlichen Bezug zum Thema

nach oben